Kosmetikerinnen wissen: In jeder Frau wohnt eine Göttin
Auch heute noch assoziieren wir den stärkeren, schwarzen
Lidstrich mit dem "Make-up" der
Lidstrich der Kleopatra by Kosmetik Lee, Riehen |
Frau Lee besitzt das internationale CIDESCO-Diplom für
Kosmetik. Einer der höchsten Auszeichnungen die eine Kosmetikerin erreichen
kann. Das Kredo der zierlichen Kosmetikerin aus Riehen (Basel) ist: „Da wo die
klassische Körperpflege aufhört, beginnt die dekorative Kosmetik“. Sie gilt
ebenso als ein Zeichen von Individualität wie auch die Mode, Abgrenzung und
Zugehörigkeit symbolisieren. Seit je her verändern neue Schönheitstrends die
Gesichter der Menschen - und fast jedes
Jahr kommen neue Varianten hinzu. Dies macht den Beruf der Kosmetikerin
spannend und verantwortungsvoll zugleich.
Es ist noch gar nicht so lange her, da war der Gang zur
Kosmetikerin ein Vorrecht der Oberschicht. Das Bedürfnis der Menschen, dem
jeweiligen Zeitgeist entsprechend „hübsch aus zu sehen“ jedoch, reicht tief bis
zum Beginn der Menschheitsgeschichte zurück. Schon in Grabstätten der Steinzeit
fand man zermahlene Farben aus Kreiden und Holzkohlen zur Körperbemalung und polierte
Bronzestücke welche als Spiegel verwendet wurden. Natürlich hat dies nichtmehr
viel mit unserer aktuellen Idee von Kosmetik zu tun. Die Schönheitsbehandlung
wie wir sie heute kennen, wurde erst durch die modernen, sogenannten Kulturvölker
praktiziert.
Die erste Kosmetikerin kam nicht aus Riehen bei Basel sondern war eine ägyptische Sklavin!
Die ersten „Kosmetikerinnen“ waren demnach Ägypterinnen.
Diese beherrschten die Kunst den Körper zu pflegen und zu verschönern wie es in
keinem anderen Volk dieser Zeit zu finden
war. Nicht nur in der künstlerisch hochwertigen Kosmetik von Kaiserinnen
und Pharaos, auch die Frauen wohlhabender Familien waren der regelmässigen,
kosmetischen Körperbehandlungen wie, das Bad, die Massage und die Salbung
äusserst angetan. Die Sklavinnen, so gesehen die heutigen Kosmetikerinnen,
waren es, die den Damen damals behilflich waren. Aber auch in nicht so
gehobenen Schichten war es gang und gebe, sich her zu richten und ein zu ölen. Damals
wie heute noch, benutzte man die hochwertigen kosmetischen Eigenschaften des Olivenöles,
der Milch, des Honigs und verschiedener Heilerden für die Haut- und Haarpflege.
Ägypten war sozusagen die Wiege der Kosmetik. Von dort aus setzte sie Ihren
Siegeszug in jeden Teil der Welt fort.
Das wichtigste Exportland für die begehrten und
wertvollen Duftstoffe, Öle und Fette in der Antike war bekanntermassen
Griechenland. Die alten Griechen lebten nach dem Motto: „in einem schönen
Körper lebt ein gesunder Geist“. Darum verband man stets gesunde Ernährung – bei
Männern wie Frauen – mit Bädern, sportlicher Betätigung und Körpermassagen, wie sie auf massage-riehen berschrieben werden. Wer
kennt sie nicht, die wundervoll hochgesteckten Frisuren der Griechinnen, die es
liebten, ihre Augen und Lippen satt hervor zu heben? Noch heute dienen sie als
Vorbild für zahlreiche Frisur- und Schminkvarianten.
Erst als Griechenland in das entstehende grosse, römische
Reich integriert wurde, entdeckten auch die Römer die schönen Künste der kosmetischen
Körperpflege. Ausgebildete griechische Kosmetikerinnen wurden „engagiert“, unzählige
Badeanstalten und Thermalbäder wurden erstellt – wer es sich zu leisten
vermochte, war nicht selten mehrere Tage in diesen Einrichtungen anzutreffen.
Dies war die Geburtsstunde der ersten Kosmetikstudios. Die Römerinnen von
damals benutzen zur Gesichtsreinigung Milch und waren die ersten Frauen, die sich
ihre Finger- und Zehennägel lackierten – genauso, wie wir es noch heute kennen.
Aufstieg der dekorativen Kosmetik
Mit der einsetzenden „Wanderung der Völker“ stand man vor einem grossen Problem. Bis dahin nicht bekannte und tödliche Infektionskrankheiten wie die Pockenseuche, den schwarze Tod - die
Pest oder Choleraepidemien mit sich brachten. Aus Angst
vor Ansteckungen, wurden die öffentlichen Badeanstalten und Thermen gemieden. So
ging die Renaissance als die Epoche der Unsauberkeit in die Geschichte ein. Die
ersten Parfums und grosse Fächer wurden anstelle von Wasser gebraucht. Lediglich
die Haare pflegte man ausgiebig. Blond war der grosse Hit. Andere Schönheitsideale
in dieser Zeit waren ausgeprägt schmale Lippen und Brauen.
Kosmetik de Barok |
Bis in die Zeit des Barocks hielt sich dieser unreinliche
Zustand, ja er verschlimmerte sich sogar und
die Körperhygiene wurde noch
sträflicher vernachlässigt. Man schnitt sich die Haare ab und schmückte sich
stattdessen mit Perücken, hingegen hoben die Frauen ihre Augen und Augenbrauen
nun sehr kräftig hervor, die Lippen wurden nun knallrot geschminkt und die
Bäckchen dezent rosa. Aufgrund der dick aufgetragenen Lagen aus Puder, in Kombination
mit dem Verzicht auf gründliche Gesichtsbehandlung, führten bald zu schweren
Hautirritationen.Kosmetik des Rokoko |
Auch bei den Frauen des „verschnörkelten“ Rokoko standen
Kosmetikerinnen hoch im Kurs. Nicht
selten verbrachten sie viele Stunden vor
dem Spiegel, dem Schönheitsideal der immerwährenden Jugendlichkeit gerecht zu
werden und sich für ein abendliches Fest her zu richten. Der berühmte Schönheitsfleck
ist eine Erfindung und Überbleibsel dieser Zeit. Er wurde kess in das Gesicht
oder auf dem Dekolleté angebracht.Der Beruf der Kosmetikerin hat sich heute etabliert
Es dauerte 500 Jahre bis die Seife, dank des
klassizistischen Stils des Empires wieder Mode wurde. Die Schminke wurde unauffälliger,
die Frisuren kürzer und gelockt oder schulterlang offen geschnitten. Ein
Kirchenmann namens Sebastian Kneipp, war es der neue Massstäbe für die damals
revolutionäre Methoden der Körperpflege setzte und dessen natürlichen
Pflegeprodukte noch immer unter dem Namen „Kneipp“ bekannt sind. Der entscheidende
Durchbruch der Kosmetik wie wir sie heute kennen, war jedoch in den sogenannten
„goldenen Zwanzigerjahren“. Die Frauen begannen sich die Brauen zu zupfen,
verwendeten dezenten Puder und die dunkler gefärbten Augenpartien kennen wir
heute unter dem Begriff „Smokey Eyes“. Körperpflege ist zum Kult geworden und
aus der Gesellschaft nichtmehr wegzudenken. Wir alle kennen den „Pagenschnitt“,
diese Trendfrisur von heute, hat Ihren Ursprung in den goldigen Zwanzigerjahren.
Nicht einmal zweite Weltkrieg konnte dem neu gewonnen
Bewusstsein für Schönheitspflege etwas anhaben. Bereits in der Nachkriegszeit wurde
der Besuch bei der Kosmetikerin, wie der Besuch beim Coiffeur zum normalen
Bestandteil unseres Lebens und ist kein Vorrecht der reicheren Leute mehr.
Die grösste kosmetische Revolution der heutigen Zeit ist sicherlich,
dass Schminke nichtmehr primär zur „Maskierung“ unseres Aussehens dient, sondern
man diese Art der dekorativen Kosmetik heute dazu benutzt, um seine persönlichen
Vorzüge hervor zu heben. Man betont also heute, worüber man stolz ist. Und das
ist Eure eigene, ganz individuelle und damit einzig wahre Schönheit.
Ich hoffe mein kleiner Ausflug in die Geschichte der Kosmetikerin hat Euch gefallen... verwandeln wir uns zu Göttinen :-)
Eure
Seok Lian Lee